Interview | 25. Oktober 2014

„Fehlerfrei ist ökonomisch unsinnig“

Interview mit Professor Christian Franck

Herr Professor Franck, was sind Meilensteine in der Entwicklung des Schaltens?

Der Wechsel des Isoliermediums von Öl auf Druckluft und später auf SF6, ebenso die Entwicklung der Blaskolben- und Selbstblasschalter sind wie die ersten Vakuumschalter in den 1960ern wichtige Meilensteine. Aber nicht nur die Unterbrechereinheit selbst, auch der Antrieb und das Schutzsystem sind immer zuverlässiger und kompakter geworden.

 

Welche Forschungsziele stehen heute im Fokus?

Die Suche nach einer Alternative zu SF6 beschäftigt die Forscher. Hier geht die Reise in Richtung Alternativgase und Vakuumschalter. Die Vorteile von HGÜ zur Einbindung von erneuerbaren Energien oder für den verlustarmen Transport über große Distanzen haben das Forschungsinteresse an HGÜ-Netzen und -Schaltern verstärkt.

 

Wie hängt unsere Lebensqualität davon ab, elektrischen Strom sicher zu schalten?

Unser Leben basiert auf zuverlässigen Energiesystemen. Da es ökonomisch unsinnig wäre, fehlerfreie Systeme zu fordern, müssen wir die wenigen Fehler kontrollieren. Hier kommen leistungsfähige Schalter ins Spiel: Sie schützen die elektrischen Übertragungs- und Verteilnetze von heute und morgen.