Infrastruktur | 28. Februar 2020

Migros-Rechenzentren abgesichert

Redundanz für maximale Verfügbarkeit

Die Genossenschaft Migros Ostschweiz betreibt in Gossau zwei eigene Rechenzentren. Vier Systeme zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) von ABB gewähren nun deren maximale Verfügbarkeit.

Die Migros-Gruppe führt über 60 Unternehmen in ihrem Portfolio, verfügt über ein Filialnetz von über 600 Supermärkten in der Schweiz – und betreibt auch Rechenzentren. Zwei davon unterhält die Genossenschaft Migros Ostschweiz. Diese Rechenzentren wurden in den Jahren 2007/08 in deren Betriebszentrale in Gossau errichtet und liegen in Steinwurfdistanz auseinander. In ihnen sind lokale IT-Dienste gehostet, etwa für die Logistik vor Ort in der Betriebszentrale, die virtuellen Desktops der zehn Klubschulen der Migros Ostschweiz, für den Betrieb des Hotels Säntispark oder den Golfpark Waldkirch.

«Manche Applikationen nutzen aber auch weitere Migros-Genossenschaften, etwa einen Fuhrenplan, der den Filialen anzeigt, wann genau die nächste Lieferung eintrifft», so Markus Erkenbrecher, Leiter IT Systemtechnik der Genossenschaft Migros Ostschweiz.

Wichtig ist auch die Eigenschaft der USV, die Stromqualität zu sichern.

Ursprünglich war in den beiden Rechenzentren je ein System zur unterbrechungsfreien Stromversorgung installiert. «Vor drei Jahren führte eine Verkettung von unglücklichen Umständen dennoch tatsächlich zu einem Stromausfall in einem der Rechenzentren», erklärt Erkenbrecher.

Der Schaden hielt sich in Grenzen; die beiden Zentren sind untereinander redundant ausgelegt; viel mehr als einige nicht abgespeicherte Dokumente und tagesaktuelle Daten gingen nicht verloren. Dennoch war der Ausfall ein Weckruf. «Grundsätzlich ist die sichere Stromversorgung der Rechenzentren für uns natürlich wichtig», so Erkenbrecher. So beschloss die Genossenschaft Migros Ostschweiz, in einen redundanten Schutz der Stromversorgung mit je zwei USV-Systemen pro Rechenzentrum zu investieren.

Für die technische Betreuung der Rechenzentren arbeitet die Genossenschaft Migros Ostschweiz mit der Firma Lescom zusammen. Sie zeichnet unter anderem für die Wartung und Tests der USV-Anlagen verantwortlich. Lescom evaluierte zusammen mit der Migros Ostschweiz die redundant auszulegende USV-Lösung und schlug dafür die bewährten Conceptpower Triple DPA-150 von ABB vor. «Dafür konnten wir auch eine der bestehenden USV-Anlagen, die mit neuen Modulen ausgestattet war, rezyklieren», so Guido Berg, Projektleiter Datacenter von Lescom.

Die vier USV-Systeme sind jeweils mit zwei Modulen à 30 kVA bestückt. Die Notstromversorgung stellen jeweils 80 Batterien sicher. Damit kann ein einziges USV-System ein Rechenzentrum im Falle eines Ausfalls während 10 Minuten mit Strom versorgen. «Das reicht gut, um die bestehende Netzersatzanlage zu starten», so Erkenbrecher.

Wichtig ist auch die Eigenschaft der USV, die Stromqualität zu sichern – etwa bei sehr kurzen Netzstörungen mit kleinen Spannungseinbrüchen oder Frequenzvariationen. Die mögen bei Haushaltsgeräten keine Folgen haben oder nur die Schaltuhr des Backofens auf null stellen.

Aber in Rechenzentren lässt die Qualität der Stromversorgung keine Kompromisse zu. In Gossau ist sie daher nun je doppelt gesichert.

Weitere Infos: christian.glaus@ch.abb.com