Gebäudeautomation | 11. November 2019

Behaglichkeit per Knopfdruck

Gebäudeautomation für innovatives Hotelkonzept

Schweizer Premiere: Beim Spital Zofingen wurde das erste Hotel realisiert, das primär als Partnerinstitution des Krankenhauses konzipiert ist. Gebäudeautomation von ABB hilft mit, den Aufenthalt möglichst komfortabel und unkompliziert zu gestalten.

In der Schweiz wird immer häufiger ambulant operiert, etwa bei Eingriffen wie Kniespiegelungen oder einer Leistenbruchoperation. Das dürfte auch angesichts steigender Gesundheitskosten sinnvoll sein, ist aber für manche Patienten herausfordernd. «Nach einer Arthroskopie mag ein 25-Jähriger gleich wieder auf sicheren Füssen stehen. Für einen 80-Jährigen fühlt sich das oft etwas anders an. Vielleicht braucht er danach noch die Sicherheit, sich in der Nähe des Spitals aufzuhalten», erklärt Marco Steffen. Er ist erfolgreicher Orthopädie-Techniker in Zofingen, mit Niederlassungen an drei weiteren Standorten in der Schweiz – und neu auch Leiter des Partner Hotels auf dem Gelände des Spitals Zofingen.

Vielfältige Zielgruppen

Mit seinen 28 Zimmern und 36 Betten ist es nicht nur für ambulante Patienten des Spitals gedacht, die nicht auf Pflege angewiesen sind. Zur Zielgruppe zählen – nebst normalen Hotelgästen, die schlicht ein Zimmer in Zofingen suchen – auch Angehörige, die in der Nähe stationär aufgenommener Patienten bleiben wollen. Ebenso gehören eigene auswärtige Kunden dazu: Die Anfertigung einer passgenauen Prothese ist Massarbeit, die zwei, drei Tage in Anspruch nehmen kann. Jedenfalls ist dieses im Juni 2019 eröffnete Hotel als Partnerinstitution eines Spitals in seiner Art einzigartig in der Schweiz.
Wie kam Steffen als technischer Orthopäde auf die Idee, auch noch Hotelier zu werden? «Ganz neu ist dieses Geschäftsfeld für mich nicht. Ich besitze ein kleines Hotel in der Zofinger Altstadt, das ich verpachtet habe.» Er kenne auch viele Hotels aus eigenem Erleben, da er häufig auf Geschäftsreise sei. «Diese Erfahrungen flossen in die Konzeption des Partnerhotels ein, denn es gab oft manche Details in der Zimmerausstattung, die mich gestört haben.» Er habe die Ausstattung so realisieren lassen, wie er sie sich selbst als Gast gewünscht hätte.
Dazu zählt intelligente, intuitiv bedienbare Gebäudeautomation. «Ich will vor dem Schlafen nicht noch aus dem Bett steigen, um alle Lichter zu löschen und die Storen runterzukurbeln. Das stört mich schon als normaler Hotelgast – geschweige denn, wenn ich frisch von einer Operation komme.»

Die programmierten Licht- und Beschattungsszenarien lassen sich per Knopfdruck aktivieren.

Einfache Programmierung

Dragan Mijailovic, Geschäftsführer der Elmi Elektro GmbH in Wauwil, die für die Installation der Niederspannungsverteilung im Hotel besorgt war, machte Steffen auf ABB-free@home, die einfach zu installierende und bedienende ABB-Gebäudesystemsteuerung, aufmerksam. «Das Konzept überzeugte mich umgehend. Vor allem auch, dass wir selbst Szenarien programmieren und Schalter anders belegen können, ohne einen Experten hinzuziehen zu müssen.»
Natürlich sei es mit einem gewissen Mehraufwand verbunden, anstelle der fixen Verdrahtung ein Bus-System zu installieren. «Aber der hält sich in Grenzen; bei uns lagen die Mehrkosten überschlagsmässig bei 800 CHF pro Zimmer.» Für den gewonnenen Komfort und die Flexibilität der Nutzung lohne sich das allemal. «Auch wenn ich nun privat ein Haus bauen würde, wäre es keine Frage, dass ich ein Gebäudeautomationssystem wie ABB-free@home installieren würde.»
Vorderhand sind in den Zimmern zwei Szenarien verfügbar, die jeweils mit einem Schalter neben dem Bett aktiviert werden können: das Gute-Nacht-Szenario, mit dem sämtliche Lichter ausgeschaltet sowie die Rollläden heruntergelassen werden, und das Guten-Morgen-Szenario, mit dem die Lamellen der Storen auf einen Lichtdurchlass von 40 % gekippt sowie das Hauptlicht eingeschaltet werden, aber auf 30 % gedimmt. Natürlich können Lichter und Rollläden über die Steuerung auch individuell bedient werden.
Wenn die Schlüsselkarte des Zimmers beim Weggehen aus der Halterung entnommen wird, gehen die Lichter erst mit einer Verzögerung von 30 s aus. Wird die Karte bei der Rückkehr wieder eingesteckt, aktiviert sie jene Lampen, die zuletzt eingeschaltet waren. Installiert sind in den Hotelzimmern zudem ABB-Steckdosen mit integriertem USB-Ladenetzteil und -Anschluss. Die Schalter und Steckdosen im Frühstücks- und Erholungsraum sind zudem in unterschiedlichen Farb- und Materialkombinationen realisiert worden. Dadurch liessen sich farbliche Akzente entsprechend dem Einrichtungsstil setzen. Über ABB-free@home wird zudem das Sonos-SoundSystem gesteuert, etwa für Hintergrundmusik im Frühstücksraum oder im Wellness-Bereich.
«Wir beobachten nun im Betrieb des Hotels, welche weiteren Bedürfnisse auftreten, für die wir allfällige weitere Szenarien einrichten oder das Automationssystem erweitern. Diese Flexibilität eines Bus-Systems schätze ich als Hotelbetreiber besonders», hält Marco Steffen fest.

«Die Flexibilität schätze ich als Hotelbetreiber besonders.»