Industrie | 11. November 2019

Digital vernetzte Fördersysteme

Drive Condition Monitoring in der Intralogistik

Die Ferag AG entwickelt und baut Intralogistiklösungen, die auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen. Dabei nutzt das Unternehmen Frequenzumrichter von ABB und setzt auf deren Möglichkeiten zur Datenanalyse.

Ohne moderne Intralogistiklösungen ginge in vielen Unternehmen heute nichts mehr. Ob es beim Onlineversandhändler um die tägliche Bereitstellung von Tausenden von Paketen geht oder im Industriebetrieb um die Zuführung von Bauteilen aus dem Lager zu den Maschinen: Die effiziente Abwicklung von Prozessen benötigt ausgeklügelte Systeme für Verarbeitung und Transport. Die Ferag AG aus Hinwil im Zürcher Oberland ist ein international führender Entwickler und Hersteller solcher Anlagen. Das Unternehmen beliefert weltweit Kunden aus unterschiedlichsten Branchen mit massgeschneiderten Intralogistiklösungen für alle Anwendungsgebiete.

Absolute Zuverlässigkeit gefordert

Fördersysteme haben häufig sehr grosse Dimensionen und können sich über eine Länge von bis zu 1000m erstrecken. Entsprechend braucht es für ihren Betrieb teils mehrere Dutzend Antriebspakete aus Elektromotor und Frequenzumrichter. Da die Anlagen oft viele Prozessschritte miteinander verbinden, müssen sie zudem absolut zuverlässig funktionieren: «Würde eines unserer Systeme ausfallen, stünde beim Kunden unter Umständen der gesamte Betrieb still. Das müssen wir natürlich verhindern», verdeutlicht Heinz Füglister, der bei Ferag in der Verfahrensforschung arbeitet. Um die nötige Zuverlässigkeit zu gewährleisten, bietet Ferag Lösungen für die vorausschauende, zustandsbasierte Wartung. Die Nachfrage nach diesen ist hoch. «Unsere Kunden erwarten heute, dass wir ihnen jederzeit sagen können, wie der Zustand ihrer Anlage ist, und ihnen im Voraus melden, wenn es ein Problem geben könnte», erklärt Carl Conrad Mäder. Er ist ebenfalls in der Verfahrensforschung von Ferag tätig. «Aus diesem Grund können wir die von uns installierten Anlagen rund um die Uhr überwachen oder den Kunden auf Wunsch selbst Zugriff auf Monitoring-Lösungen bieten. Dank speziell entwickelter Analysemodelle lässt sich unmittelbar erkennen, wann eine Wartung nötig wird. Mit unserem 24-Stunden-Support können wir nötigenfalls sofort reagieren.»

«Die ABB-Frequenzumrichter bieten uns die Möglichkeit, sie genau nach unseren Bedürfnissen zu programmieren.»

Einfaches Monitoring dank ABB Ability

Ferag setzt seit mehreren Jahren in vielen Anlagen ABB-Frequenzumrichter des Typs ACS880 ein. Insgesamt hat ABB fast 500 solcher Antriebe geliefert. Ausgestattet sind sie unter anderem mit der digitalen Überwachungslösung ABB Ability Drive Condition Monitoring. Sie gibt dem Kunden einen einfachen Zustandsüberblick in Form eines Ampelsystems und hilft somit dabei, Fehlersymptome frühzeitig zu erkennen.
«Für uns ist diese Plattform ein besonderer Vorteil, der uns bei der Überwachung unserer Anlagen unterstützt: Die ABB-Frequenzumrichter liefern nämlich nicht nur wichtige Daten zum Antriebspaket wie Drehzahl, Drehmoment, Temperatur oder Veränderungen in diesen Bereichen. Sie bieten darüber hinaus die Möglichkeit,
die Firmware anzupassen und die Umrichter genau nach unseren Bedürfnissen zu programmieren. Die Datenvorauswertung können wir so direkt auf den Geräten laufen lassen. Sie speisen dann bereinigte Informationen in unser übergeordnetes Analysesystem. Solche Möglichkeiten bieten bei Weitem nicht alle Frequenzumrichter», betont Füglister.

«Bei ABB fühlen wir uns gut beraten. Wir können Diskussionen auf hohem technischen Niveau führen.»

Enge Kooperation

Neben der freien Programmierbarkeit gaben die schaltschrankfreie Ausführung und die direkte Drehmomentregelung DTC der Frequenzumrichter den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten von ABB. DTC ermöglicht die hochpräzise Regelung des Motors. «Diese Eigenschaft ist ein gewichtiges Argument für ABB-Antriebe. Hier ist das Unternehmen führend», sagt Füglister dazu. Mäder ergänzt: «Wir bauen bei Ferag Anlagen bester Qualität – darum nutzen wir Komponenten, die ebenfalls höchste Ansprüche erfüllen.»
Eine positive Bilanz ziehen die Ferag-Verantwortlichen auch hinsichtlich der Zusammenarbeit. «Die ABB-Fachleute hören uns jeweils gut zu und gehen auf unsere Bedürfnisse ein», sagt Mäder. Besonders wichtig sei dies bei Anlagen, bei denen Sonderanfertigungen nötig sind. «Gerade dann ist eine enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten entscheidend. Bei ABB fühlen wir uns gut beraten. Wir können Diskussionen auf hohem technischen Niveau führen», erklärt Füglister. «Das trägt seinen Teil dazu bei, dass wir Lösungen entwickeln können, die unsere Kunden weiterbringen.»